Im letzten Jahr sind die Futterkosten um über 70 Prozent gestiegen. In den Geschäften sieht man, dass die meisten qualitativ hochwertigen Eier mittlerweile jenseits der 40 Cent kosten. Die direkten Kosten für ein Ei in der privaten Hühnerhaltung belaufen sich auf ca. 4 Cent/Ei für die Junghenne und bei ausschließlicher Fütterung von Legefutter auf 13 Cent/Ei für das Futter.
Warum trenne ich die zwei Posten? Um zu veranschaulichen, dass die Futterkosten den größten Einfluss auf den Preis haben. Auch wenn in der privaten Hühnerhaltung Qualität vor Preis steht kann man sich darüber Gedanken machen. Meine Schlussfolgerungen daraus sind:
Jede Henne frisst Futter. Egal ob sie legt oder nicht. Achten Sie bei hohen Futterkosten darauf, dass die Hennen gut legen. Den größten Einfluss auf die Legeleistung haben das Alter (je älter die Hühner desto weniger Eier pro Tag), Gesundheit und die Futterzusammensetzung. Beim Futter sollten alle benötigten Nährstoffe vorhanden sein. Für nähere Informationen empfehle ich Ihnen den Leitfaden Legehennenhaltung und Fütterung.
Der Verdauungstrakt der Hühner ist Unserem sehr ähnlich! Sie können, anders als in der konventionellen Hühnerhaltung, die eigenen Speisereste in die Futterration einbauen. Achten sie auf Frische und Qualität. Tierische Eiweißquellen sind für die Allesfresser eine sehr hochwertige Ergänzung (auch Fleisch). Empfehlenswert sind auch Reis, Nudeln, Kartoffeln (auch grüne), Gemüse, Milchprodukte und vieles mehr. Je abwechslungsreicher desto besser. Von einer ausschließlichen Fütterung von Speiseresten empfehle ab!
Der Preis der Junghennen spielt für die Gesamtkosten pro Ei eine untergeordnete Rolle. Auch wenn es manchmal verlockend erscheint, „ausgelegte“ Hühner von großen Legebetrieben günstig zu kaufen, ist das unterm Strich ein schlechtes Geschäft. Neben der Lotterie, ob sie legen werden oder nicht, verursacht die schlechtere Legeleistung und die Vielzahl an kaputten Eier höhere Kosten als die von jungen Hühnern.
Mit einem kräftigen Kikeriki, ihr Adrian Reichhold